Alexander Kluge ist am 13. Und 14. auf der SocialConnections in Stockholm. Er dreht diesmal den Spieß um und fragt, wie man am besten das Projekt “Enterprise Social Network” torpedieren kann. Zur Vorbereitung bittet Alexander auf seinem Blog um Hilfe:
Also, liebe Social Business, Enterprise 2.0 und ESN Mitstreiter, liebe Digital Workplace Enthusiasten und Collaboration Prediger: was würdet Ihr tun, wenn Ihr auf der anderen Seite sitzt, um so ein Projekt zu verhindern?
Es gibt bereits viele Anregungen in den Kommentaren. Auch mir fielen ein paar Punkte ein:
- Social Analytics als wichtiges Teilprojekt budgetieren, um die Beteiligung der Mitarbeiter und den ROI (Return On Investment) zu messen. Den Betriebsrat nicht, ich wiederhole, NICHT informieren… der kommt schon von alleine.
- Mit dem IT-Leiter besprechen, dass das IT-Budget für ein wichtiges Releasewechsel, Erweiterung, Umstellung etc. einer ERP-Software wie SAP für die nächsten 2 Jahre ausgeschöpft sein wird.
- Alternativ dem IT-Leiter klarmachen, dass sein Budget wohl beschnitten werden wird, weil es ein strategisches Projekt ist und er keine Entscheidungsbefugnis in ein solchem Changeprojekt hat. Da würde wohl HR (oder je nach Unternehmen die Unternehmenskommunikation) diesmal den Lead haben.
- Verkünden, dass man mit dem Projekt eine Effizienzsteigerung in wichtigen Bereichen wie Produktentwicklung, Produktion (ersetze/ergänze sinngemäß für entsprechendes Unternehmen) erreichen werde. Die Bereichsleiter verstehen, dass es zu Personaleinsparungen kommen wird, sie übergangen werden und ihre Macht (gleich Mitarbeiteranzahl und Budget) beschnitten wird. Das ruft übrigens auch den Betriebsrat auf den Plan…
- Die Einführung des Digital Workplace zum wichtigen Bestandteil des Projektes machen. Nebenbei bei der Projektpräsentation auf einer Folie als 10. Aufzählungspunkt fallen lassen, dass dann Uhrzeit und Ort der Arbeit weder beim normalen Mitarbeiter noch beim mittleren Management eine Rolle spielen werden. Irgendjemand wird das mit Sicherheit sehen, bemerken, dass der Punkt versteckt werden sollte, und in der Kaffeeküche lästern und verbreiten. Das ruft Bereichsleiter, Abteilungsleiter, Mitarbeiter, Familienmitglieder und …den Betriebsrat auf den Plan.
- Einfließen lassen, dass die Unternehmenskommunikation zukünftig komplett über das interne Facebook laufen wird. Das schließt – natürlich und nebenbei erwähnt – die bisher gedruckte Mitarbeiterzeitschrift (MAZ) mit ein. Auf jeden Fall darüber in der MAZ berichten. Nach deren Auslieferung rufen mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrates sowie mehrere Dutzend Pensionäre/Ruheständler an und beschweren sich, dass sie vom Kommunikationsfluss abgeschnitten werden.
Welche Ideen haben Sie dazu? Was haben Sie schon erlebt oder… sogar selbst eingesetzt?
Für weitere Anregungen bitte bei Alexander Kluge kommentieren:
Wie torpediert man ein Social Business Projekt?
P.S. Am besten funktioniert das Torpedieren natürlich, wenn man selbst sehr, sehr engagiert bei diesem Facebook-Intranet-Projekt mitmacht.