Am Wochenende war ich als Speaker zum Thema „Social Media“ auf der professionellen BCDA-Konferenz bei der Telekom in Darmstadt. Gemeinsam beleuchteten einige Hundert Experten aktuelle Themen wie Business, Internet, Medien und Gesellschaft. Nicht nur bei meinem Vortrag war ich erstaunt, wie viele Experten es zu einem bestimmten Thema auf einer solchen Konferenz gibt, die wesentliche Informationen zum Diskurs beitragen können. Die Konferenz schaffte es, Profis aus vielen Fachrichtungen auf einem hohen Niveau zu vernetzen.
Soweit also das Buzzword- und Angeber-BlaBla, das sich generisch bei vielen allen Konferenzen anwenden lässt (also gerne kopieren, auch und besonders zur kommerziellen Verwendung). Doch genau betrachtet, die Füllwörter und den Schmoo einmal weggelassen, treffen die Aussagen immer noch zu. Wie bei jeder Konferenz empfindet jeder die einzelnen Vorträge und Diskussionen unterschiedlich. Doch an jedem Einzelnen liegt es, das Niveau eines BarCamps mit zu bestimmen durch sein persönliches Engagement und seine Beteiligung.
Professionelle Konferenz
Das Organisationsteam rund um Darren Cooper hatte die Organisation der Konferenz aka das Event-Management sehr gut im Griff. Ich hatte mich als Helfer gemeldet. Doch bereits am Samstag Morgen um 8:00 Uhr erfuhr ich, dass die Truppe ausreiche und ich lediglich in den Räumen etwas aufpassen solle (z.B. nach Geschirr schauen).
Die Telekom hat uns einen einmaligen Veranstaltungsort gesponsert. Die uns zur Verfügung gestellten Räume und Flure waren groß, die Räume waren alle mit Beamer und Leinwand ausgestattet. Der große Raum war zwar bei den Vorträgen bei Weitem nicht ausgereizt, doch für die Begrüßung, die Sessionplanung und den „Abspann“ war das ein super Raum. Zur Verpflegung: Die Teilchen zum Frühstück reichten mir völlig, und das Mittagessen war lecker.
Die Dokumentation der Sessionplanung fand ich gut gelungen, da das System TimeTabler eine sehr gute mobile Version erzeugt. Selbst, falls man selbst kein Smartphone hatte, so fand man innerhalb kürzester Zeit jemanden, der einem den Sessionplan unter die Nase hielt :-)
Verbesserungsvorschlag: Wiki
Mir fehlt leider eine Stelle, wo die ganzen Sessiondokumentation beziehungsweise die Links darauf zentral abgelegt sind. So begann bereits während des Barcamps ein ständiges Nachfragen. Sicherlich wurden die Links auch getwittert, aber wer findet nach zwei oder drei Tage noch die Links auf Twitter?
Falls das System der Website kein Wikimodul hat, so könnten die Organisatoren eine Seite beispielsweise auf Wikidot oder PBworks anlegen und von der Barcamp-Website aus darauf verlinken. Inzwischen gibt es dort WYSIWYG-Editoren, so dass selbst Ungeübte einen Eintrag mit Link in einer Liste vornehmen oder sogar eine Datei hochladen können.
Ein Wiki wäre auch gut für das Session-Radar gewesen. Das Blättern störte mich. Ich konnte nicht erkennen, wer die Session vorgeschlagen hatte. In einem Wiki könnte jeder etwas selbst eintragen und vor allem auch selbst bei Fehlern korrigieren oder nachträglich Hinweise hinzufügen. Früher, damals, vor dem Aufkommen von Mixxt, hatten wir PBworks (damals noch PBwiki) benutzt und dann auch beispielsweise einfach einen Zähler mitgeführt. Wer sich für eine Session interessierte, erhöhte den Zähler um „1“.
In einem Wiki könnte jeder selbst einen Link auf einen eigenen Artikel eintragen, den er/sie vor/während/nach dem Barcamp geschrieben hat. Damit hätte die Seite Rückblick/Blogs jetzt mit Sicherheit mehr als die bisher drei Einträge. Die Organisatoren sollten keine Recherche- und „Copy & Paste“-Arbeiten durchführen müssen.
Bitte beim nächsten Mal back to the Roots: Wiki. Für bestimmte Aufgaben (d.h. nicht für die gesamte Website) ist ein Wiki einfacher und besser.
Die Sessions
Barcamps ohne Themenfokussierung haben meistens einen hohen Anteil von technischen Sessions zu Themen wie Programmierung, Entwicklung und Webdesign. Einerseits war dies auch beim Barcamp Darmstadt so. Andererseits wurden so viele Sessions angeboten, dass dennoch genügend andere Sessions wie meine oder „Kommunikation in B2B“ dabei waren. Manuela war das erste Mal auf einem Barcamp und fand auch für sich genügend Sessions wie die zum CouchSurfing.
Zwei Sessions hebe ich hervor, da sie mir besonders gut gefallen haben.
Kommunikation in B2B
Bianca Gade aka @ChiliConCharme von den Netmedianern hielt am Samstag die Session „Kommunikation in B2B“. Nach meinem Eindruck waren waren Einige in der Session, die in diesem Thema noch nicht tief drin waren. Für einen Überblick und Einschwenk reichte jedoch die Zeit. Mir hat es sehr gut gefallen, wie Bianca das gemacht hat.
Walking with dinosaurs – die alten Medien und das Internet

Jan Eggers aka @untergeekDE überraschte mich mit einer sehr erfrischenden analogen Session. Anstelle auf Beamer und Leinwand vertraute er auf die Macht des Haptischen und verwendete die Fensterscheibe, Klebestreifen und vorbereitete beschriftete Kartons. Damit visualisierte er die klassische Medienwelt von Zeitung, TV und Radio.
Außerdem forderte er die Zuhörer auf, ihre Stühle im Halbkreis um ihn zu gruppieren, legte das Mikro weg und legte nahezu im Stakkato los. Er riss mich und Manuela mit.
Er bat jemanden aus dem Publikum, die neue Medienwelt mit Kärtchen abzubilden, wodurch die Besonderheiten der neuen Medien klar wurden. In den klassischen Medien sind die Engpässe die Investitionen (Druckerpressen, TV-Studios, Sendemasten) sowie der Platz (Zeitungen) beziehungsweise die Zeit (TV, Radio) sind.
Social Media in Paradise

Ursprünglich hatte ich „nur“ helfen wollen. Doch am Samstag Abend entschloss ich mich kurzfristig, eine Session zu halten. Aufgrund der Themenbandbreite fiel mir die Entscheidung leicht. Es sollte „etwas mit Social Media“ sein, nicht zu tiefschürfend sein, und außerdem (fast) jedem einen persönlichen Nutzen bringen. Unser Hawaii-Urlaub hatte etwas mit Social Media zu tun, ist für jeden verständlich, und unsere Erfahrungen können für jeden nützlich sein.
Als wir nach Hause kamen, entwickelte ich ein Sessionscript. Ich legte die Struktur und die Links im INJELEA-Wiki ab:
Social Media in Paradise – Preparations and a 4 week long vacation with Social Media in Hawaii
Für INJELEA benutze ich DokuWiki, für das es ein S5-Slideshow-Modul gibt. Dieses Modul habe ich am Sonntag für meine Session im Präsentationsmodus benutzt.
Es ließ sich sehr gut im Wiki arbeiten. Leider können weder ich noch jemand anderer damit die Präsentation irgendwo anders einbetten (beipsielsweise über Slideshare).
Fotos vom Barcamp
Eindrücke vom Barcamp Darmstadt am Samstag
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