Cornelia Kunze (CEO Edelman Germany) berichtet im media coffee blog über das Edelman Trust Barometer 2008. Cornelia Kunze beleuchtet im Artikel "Misstrauen made in Germany – 9. Edelman Trust Barometer veröffentlicht" auch Aspekte, wie Kommunikatoren die Ergebnisse der Studie für sich nutzen können.
Einer der Punkte ist für mich besonders bemerkenswert:
Der CEO als Sprecher genießt wenig Vertrauen – ebensowenig wie offizielle Unternehmensverlautbarungen in der Werbung und auf der Webseite
Da scheint es also ein erhebliches Potential zu geben. Doch wenn dem so ist: Warum legen so viele Unternehmen immer noch so viel Wert darauf,
- den CEO zu "featuren"? (z.B. Artikel in Fachmagazinen, Interviews, eigene Videos mit dem CEO als Vertrauensfigur des Unternehmens")
- stunden- oder sogar tagelang an offiziellen Pressemitteilungen zu feilen, so dass auch ja alles 100%ig stimmt und doch gleichzeitig niemandem wehgetan wird?
- wunderschöne und klinisch saubere Anzeigen / Spots in Print, Radio und TV zu schalten?
- die Website als verlängerten Arm der PR oder der Werbung zu sehen?
Elfenbeintürme
Kann es sein, dass solche Unternehmen und ihre CEOs im goldenen Elfenbeinturm sitzen und gar nicht bemerken, wie sehr das Fundament bereits bröckelt? Wie kann es sein, dass nach wie vor erhebliche Ressourcen in den Elfenbeinturm gesteckt werden?
Kann es sein, dass die Zielgruppen (z.B. Wirtschaftsjournalisten) der elfenbeinen PR- oder Werbemaßnahmen ebenfalls in ihren eigenen Elfenbeintürmen sitzen? Kann es sein, dass ein Clan der Elfenbeintürme letztendlich sich selbst feiert während in der Wirklichkeit die Karawane längst weiterzieht?
Nachtrag (9.2.)
Das war mir beim Schreiben des Artikels gar nicht aufgefallen: "Der CEO als Sprecher genießt wenig Vertrauen" – darüber spricht ein CEO :-)