Coworking mit Skype und Google Docs

Gestern abend hatte ich ein interessantes „Netmeeting“. Zu zweit arbei…

Gestern abend hatte ich ein interessantes „Netmeeting“. Zu zweit arbeiteten wir an einem Dokument / Whitepaper und benutzten dazu Skype und Google Docs. Üblicherweise kannte ich die folgenden Arbeitsweisen (Coworker außerhalb eines lokalen Netzes):

  • Einer schreibt ein Dokument (z.B. mit Word, OpenOffice.org) und dann geht die Emailorgie los. Das artet je nach Anzahl der Mitschreiber und Änderungen früher oder später in Chaos aus („Moment, mein aktuelles Dokument ist aus der Mail von xyz am 1.11. um 3:45 Uhr!“, „Aber ich hab in dem älteren jetzt aktuellere Änderungen!“).
  • Nächste Stufe: Zentrale Ablage des Dokuments im Internet (z.B. in einem geschlossenen Forum, mit Openomy oder einer Groupware wie PHProjekt). Vielleicht sogar mit WebDAV. Entweder man lädt seine eigene Version mit den neuen Änderungen zu spät hoch und überschreibt eine aktuellere Version, oder das Dokument ist gerade stundenlang durch einen Coworker gesperrt.

Die Welt ist ein Dorf

Dieses Mal waren wir zu zweit. Ich war in Schwabenheim, mein Coworker bei Berlin:

  • Wir aktivierten Skype (und erhoben unsere Stimmen)
  • Wir öffneten beide dasselbe Dokument auf Google Docs.

Dann arbeiteten wir gemeinsam an dem Dokument.

Lessons learned

  • Sich jeweils einen einzelnen Absatz vornehmen. Dazu Änderungen vorschlagen, diskutieren. Alles mit Skype.
  • Bei Konsens über den neuen oder geänderten Text genau vereinbaren, wer das Dokument ändert. Ansonsten kommt es zu Überschreibungen, auf die Google Docs zwar hinweist, die aber Zeit kosten.
  • Noch besser ist es, den Absatzschreiber vor der Diskussion festzulegen, dann kann der bereits in der Diskussion Stichworte oder Formulierungen festhalten. Wenn nötig eine kurze Sprechpause signalisieren, dass man noch fertigschreiben kann.
  • Bei Schreibarbeiten immer mal kleine Pausen einlegen, damit Google Docs die Ansicht beim Anderen aktualisiert hat. Oder mit Skype signalisieren, dass man explizit gespeichert hat und den anderen zum Refresh auffordern.
  • Deutlich sprechen und mit Pausen oder Worten dem anderen signalisieren, wenn die eigene Aussage, Frage beendet ist. Da könnte auch die Mimik über Video helfen.
  • Video ist zwar lustig, muss aber nicht sein (dafür).

Es funktioniert! Dieses mal waren wir nur zu zweit, aber das Co-Editing dürfte bis 4 Personen gut funktionieren.

Autor: Frank Hamm

Frank Hamm](https://frank-hamm.com) (* 14. April 1961 in Ingelheim am Rhein) ist ein deutscher Kommunikationsberater, Blogger und Autor. Hamm lebt in der Ortsgemeinde Selzen (Rheinhessen). Im INJELEA-Blog behandelt er seit 2005 Fachliches aus Kommunikation, Produktivität, Kollaboration und Intranets. Als Der Entspannende berichtet Hamm über Wandern, Genuss und Kultur in Deutschland. Sein gleichnamiges Blog gehört zu den etablierten deutschsprachigen Wanderblogs. Subjektives aus Raum und Zeit veröffentlicht er in seinem Kolumnen-Blog Der Schreibende. In den Sozialen Medien ist Hamm aktiv auf Twitter als @DerEntspannende und als @fwhamm, auf Facebook als Der Entspannende und auf Instagram als Der Entspannende. Nachrichten und Anfragen beantwortet Hamm per E-Mail via frank@frank-hamm.com.