Ein Hundmensch wie ich weiß, dass manche Knochen oder Stöckchen einfach eine Zeit lang liegen bleiben müssen, bis sie entweder durchgefault oder reif geworden sind. Dieses hier ist überreif. Am 10. September bereits hat mich Markus mit dem Stöckchen beworfen (auch wenn er feierlich schrieb: "Ich reiche das Stöckchen weiter…"). Schreibfaul wie ich momentan bin übernehme ich von Markus die Gebrauchsanleitung, die er von Martin übernahm:
Verlinke in dem Stöckchen, das du erhälst, deinen ersten Eintrag, den du in deinem Blog veröffentlicht hast und dazu alle Einträge derjenigen, die das Stöckchen vor dir hatten. Werfe das Stöckchen anschließend an drei Blogger weiter.
Martin hat das Stöckchen von happy-buddha bekommen, der es wiederum von Guennersen bekam, den wiederum Thomas von Musicampus inspiriert hatte. Soweit die Geschichte zum Stöckchen.
Stöckchen
Stöckchen sind nach meinem Empfinden eine sehr lockere und keinesfalls verpflichtende Merkwürdigkeit. Wenn ein Stöckchen nach dem Wurf liegenbleibt und langsam aber stetig verendet, dann liegt die Ursache oft auch beim Fänger und nicht beim Werfer.
Wikipedia hilft auf der Suche nach der Erklärung, was ein Stöckchen ist, inzwischen nicht mehr weiter: Die Seite wurde gelöscht. Obwohl, besonders hilfreich war die Seite sowieso nicht. Vielleicht hilft mein Erklärungsansatz weiter.
Der Anfang
Nun aber zu meinem ersten Blogeintrag. Auch ich nahm den ersten automatisch erzeugten Artikel, der jedoch "Welcome" hieß und von LifeType (damals noch Plog) erstellt worden war. Damals, am 9. Juli 2005, war ich noch unsicher. Doch ich hatte es "Geschafft!", meinen ersten Blogartikel zu veröffentlichen. Auch wenn ich noch nicht wusste, ob es "der Blog" oder "das Blog" heißt.
Jetzt habe – auch – ich mein eigenes Blog. Oder ist es richtig "meinen eigenen Blog"? Das sind die Schwierigkeiten, mit denen ich in unserer sprachlich immer mehr amerikanisierten Welt zu kämpfen habe…
Aber tatsächlich wusste ich gar nicht, dass ich bloggte. Ich hatte nach einem Content-Management-System (CMS) gesucht. Möglichst einfach und schnell sollte es sein. Irgendwie gefiel mir LifeType und ich legte los. Irgendwann bemerkte ich: "Huch, ich blogge?!". Das hier ist dann also im Laufe der Jahre dabei heraus gekommen. INJELEA als Akronym für "IN Jedem Ende Liegt Ein Anfang" gibt es schon etwas länger als das Blog, mindestens seit dem 26.09.1999.
Blogs sind tot?
Nein, sie sind aber eben keine Alleskönner. Mikroblogging mit Twitter, Posterous, Storytlr und andere Möglichkeiten sind für bestimmte Dinge einfach besser geeignet. Das wollte ich (auch) noch los werden.
So ist auch dieses Blog ist (noch) nicht tot, auch wenn es manchmal so aussehen mag und ich seinen Tod bereits angekündigt hatte.
Dieses Blog muss wohl noch eine Weile durchhalten, bis ich dann
irgendwann – vermutlich Anfang nächsten Jahres mit Drupal 7 – seine
Wiedergeburt feiern werde. Doch wer weiß, ob es dann noch ein
klassisches Blog sein wird…
Weiterwurf
Ein Stöckchen muss kräftig geworfen werden, damit es in hohem Bogen weit ab vom Stamm fällt und der Fänger kräftig hinterher hecheln muss (oder so ähnlich…). Wohin also mit diesem Stöckchen?
- Nach Arnsdorf zu Kirstin Walther: Fang!
- Nach Bielefeld zu Frank Roebers: Fang!
- Nach Wien zu Dieter Rappold: Fang!
So, vielleicht habe ich das Stöckchen gut geworfen – ansonsten möge es jämmerlich sein Ende bedauern.
P.S.: Heute weiß ich es natürlich, sogar besser als dieser jämmerlich-feige Duden: Es heißt "das Blog" :-)