Nathan Wallace berichtet über JCintra, das Wiki Intranet von Janssen-Cilag ("a pharmaceutical subsidiary of Johnson & Johnson"):
Building Enterprise 2.0 on Culture 1.0
Der Artikel hat sofort meine Aufmerksamkeit erlangt weil
- der Titel spiegelt die Herausforderung in vielen Unternehmen wider
- Janssen-Cilag ist ein Pharma-Unternehmen, von denen viele sagen, sie seien sehr konservativ
- Janssen-Cilag ist kein KMU in irgendeiner Kleinstadt sondern selbst als Teil von Johnsen & Johnsen Teil eines Konzern
Die Herausforderungen sind komplex: Einige Informationen sollten offen sein, sind es aber nicht. Einige Informationen müssen "geschlossen" sein und müssen kontrolliert werden (z.B. Klinische Studien: Vorgehen, Ergebnisse etc. wg. Konkurrenz).
Erfolg
Was macht da also den Erfolg aus?
Success is defined by what we do, not what we have the opportunity to do. Implementing a Wiki isn’t success, building an organisation that will take collective ownership and collaboratively edit content is. Technology creates opportunity for changes of behaviour and helps shift the conversation away from excuses (it’s too hard) to reasons (it’s too risky).
Technik ist nicht das Problem, sondern die Gründe sind das Problem. Janssen-Cilag (d.h. seine Mitarbeiter und die Führungskräfte) muss sich behaglich fühlen mit der Idee, dass veröffentlichter Inhalt nicht final ist:
To continue our journey, Janssen-Cilag needs to become comfortable with the idea that published content is not finalised.
Meine Meinung: Ja, da fühlt sich ein Organisator / Processowner / Entscheider 1.0 zunächst ziemlich unbehaglich. Das muss gelernt werden – auch dass in einem Zustand eines Inhalts auch mal ein Fehler vorhanden ist. Bloß – wer würde ihn sonst so schnell erkennen und beheben können?
Kulturelle Barrieren ("The two cultural barriers to collaboration")
Es gibt viele Gründe und Entschuldigungen, warum Menschen ihr Wissen nicht teilen. Letztendlich lassen sie sich auf zwei Punkte reduzieren:
- Sharing knowledge adds more work (“I don’t have time to share”); and
- Sharing knowledge increases personal risk (“I don’t want to share”).
Diese Barrieren kann man nicht ausradieren, aber man kann sie minimieren.
Arbeite mit Neuigkeiten und es zahlt sich aus ("Own the flow and the stocks will come")
Nachrichten und Neuigkeiten sind der größte Erfolgsfaktor von JCintra. Dadurch, dass sie für jeden sichtbar sind, haben sie Email für Ankündigungen abgelöst – für "Ich habe ein Baby" bis wesentliche organisatorische Änderungen (warum habe ich die Reihenfolge im Gegensatz zum Original umgedreht…).
Was zahlt sich dadurch letztendlich aus?
- Fakten und Entscheidungen
- Recherchen und Ergebnisse
- Potential und Experten
Manifest ("Manifesto for Collaboration Tools")
Nathan geht aufs Ganze mit seinem Manifest: Individuen, Interaktionen, Leichte Anwendung, Flexible Werkzeuge, Auf Bedürfnisse reagieren:
[…] I propose the following values for building Enterprise 2.0 collaboration systems:
- Individuals and interactions over processes and tools.
- Ease of use over comprehensive training.
- Flexible tools over completeness.
- Responding to needs over creating demand.
Nächste Schritte bei Janssen-Cilag?
- Blogging
- Twitter- / Facebookgemäße Statusupdates (Micro-Blogging)
- Internes Projektmanagement à la Basecamp
Conclusion
To encourage an organisational shift along the enterprise collaboration maturity model, Enterprise 2.0 leaders should focus on capturing the flow of information. Over time, the flow builds not only a stock of searchable knowledge but also a reputation as the source of fresh ideas and trusted up-to-date content.
Flow of information? Sehr gut! Noch besser: Kommunikation 2.0 ;-)
[ via James Robertson, Column Two – Building enterprise 2.0 on culture 1.0 ]