Eine Studie lobt(?) den deutschen Manager. Wenn die deutschen Manager so engagiert sind, sind sie dann auch so gute Vorbilder? Läßt sich diese Studie auf das gemeine Fußvolk übertragen?
Deutsche Manager engagieren sich überdurchschnittlich stark für ihren Arbeitgeber. […] Ergebnis: Der Arbeitseifer deutscher Manager liegt 15 Prozent über dem internationalen Durchschnitt. […]
Als motivationssteigernd gilt etwa, wenn ein Manager sich dem
Unternehmen sehr verbunden fühlt. Wenn seine persönlichen Ziele und
Werte mit denen des Unternehmens übereinstimmen. Und wenn er sich
seinen Mitarbeitern gegenüber verantwortlich fühlt.
Und wie sieht das bei den Arbeitnehmern aus?
Wie sieht die Wechselwirkung zwischen Unternehmen, Managern und Arbeitnehmer aus hinsichtlich Zielen, Werten, Verantwortlichkeiten? Ich vermute ähnliche Beziehungen und Abhängigkeiten – gleichzeitig unterstelle ich jedoch auch, daß Arbeitnehmer in Deutschland sich (inzwischen) weniger dem Unternehmen verbunden fühlen wie dies bei Managern der Fall ist.
Wie hoch ist der Anteil bei den Managern, die sich ernsthaft, richtig ernsthaft um ihren Job Gedanken machen müssen, da ist es einfach sich dem Unternehmen verbunden zu fühlen. Sind es doch die einfachen Arbeitnehmer, die immer wieder in den Nachrichten hören und sehen: "… X-hundert Arbeitsplätze werden im Rahmen … abgebaut … Beschäftigungsgesellschaft …".
Meine Meinung: Die Verbundenheit des deutschen Arbeitnehmers mit ihrem Arbeitgeber sinkt zunehmend, denn eine solche Verbundenheit kann nur auf beiderseitigem Verhalten basieren. Die Hire & Fire Mentalität bei den deutschen Unternehmen sorgt hier jedoch deutlich für entsprechende Gegen-Mentalität bei den Beschäftigten: "Warum soll ich mir noch ein Bein ausreißen, wenn ich vielleicht nächstes Jahr sowieso arbeitslos bin – egal welche Leistung ich bringe und wie loyal ich bin. Da kann ich mir auch gleich noch eine schöne Zeit machen…".
Es fällt manchmal schon schwer sich einer solchen Mentalität zu verweigern. Glücklich ist da, wer seine Erfolgserlebnisse und seine Anerkennung durch die Kollegen auf derselben Hierarchiestufe erfahren und erleben kann.
[ via Jo’s Jobwelt ]