Sieben Tage war der IBM Social Business JamCamp Bus unterwegs. Bei 12 von 13 Stationen war ich mit dabei, um zu diskutieren, hören, lernen, weiterzugeben (Stefan Pfeiffer: „Wer ist im Bus dabei?„). Rückblicke, Eindrücke und Wahrnehmungen von mir zur JamCamp Tour. Mit einiger Verspätung kommt hier der 3. Teil des Berichts.
Tag 4
Am vierten Tag ging es um Gamification und Bundeswehr – nein, nicht gleichzeitig :-)
- „JamCamp Tag 4: Besuch von Fliplife, der Bundeswehr und der XING Lounge Köln“ von Bianca Gade
- „Was hat Gamifaction mit der Bundeswehr zu tun?“ von Tobias Potthoff
United Prototype (Fliplife) in Köln

In Köln waren wir bei United Prototype, wo uns Ibrahim Evsan aka @Ibo und Tom Bachem begrüßten. Nach technischen Anfangsschwierigkeiten mit dem Display erfuhren einerseits die Idee von Fliplife (ein virtuelles Zuhause) und andererseits von die Entwicklung. Inzwischen sind mit Bayer und Daimler zwei große Unternehmen als Kunde in Fliplife eingestiegen. Es geht dabei um Employer Branding, PR und Identifikation von Personen und Mitarbeitern.
Ibo und Tom waren sehr locker und enthusiastisch.. Überhaupt war das Ambiente sehr schön – ein Teil der Räume steht sogar für Coworking zur Verfügung. Gamification hat das Potential in und für viele Unternehmen, Menschen und Mitarbeiter zu entkrampfen und lockerer auch mit ernsten Themen umzugehen. Viele Manager werden es nicht gerne hören, aber auch ein Job sollte mit Spaß zu tun haben ;-)
BWI Informationstechnik in Köln

Von verschiedenen Stellen nahmen Mitarbeiter – Pardon: Soldaten und Mitarbeiter – an einer gemeinsamen Veranstaltung zu Social Business teil. Für mich war klar, dass sich die Bundeswehr aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen und des Wegfalls der Wehrpflicht sehr intensiv mit Social Media beschäftigen muss. Für mich wurde in der Diskussion jedoch klar, dass es im Gegensatz zu beispielsweise SAP kein „Head of Social Web“ oder eine vergleichbare Position gibt. Die unterschiedlichen Stellen verfolgen ihr jeweiliges Ziel (also beispielsweise ganz konkret das Recruiting), jedoch gibt es keine übergeordnete Strategie. Das dürfte früher oder später zu Diskussionen führen, wenn ein frischer Soldat dann auf die Wirklichkeit trifft. Social Business innerhalb der Bundeswehr scheint noch ein Stiefmütterchendasein zu führen.
Insgesamt fehlt die übergeordnete Klammer. Dabei hatte ich durchaus den Eindruck, dass die Personen sehr motiviert sind. Aber „von oben“ kommt da anscheinend nichts. Schade. Die Streitkräfte anderer Nationen sind meines Erachtes weiter. Sowohl was die interne Nutzung von Social Business / Software als auch die Media Relations betrifft.
Xing Content Management Lounge in Köln

Am Abend trafen wir uns in Köln mit Mitgliedern der XING Gruppen „Content Management“ und „Information & Document Management“. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion und allgemeinen Diskussion bei Sekt, Wein und gutem Essen ging es um Austausch, Kennen lernen und Netzwerken. Mit dabei war auch Ulrich Leuthner, IBM:
Als Sprecher zur einleitendenden Keynote „ECM und Social Business – Eine wunderbare Freundschaft?“ kommt extra Ulrich Leuthner aus Kalifonien eingeflogen. Ulrich Leuthner ist Program Director Enterprise Content Management Marketing bei IBM in den USA.
[ Project Consult: XING Content Management Lounge – ECM & Social Business – 13.10.2011 in Köln ]
Mein Eindruck: Es gibt keine Abgrenzung zwischen den „offiziellen“ Inhalten eines Unternehmens und den „Social Business“-Inhalten. Wenn ich einen Tweet absetze, der geschäftlich relevant wird (z.B. für einen Vertragsabschluss), dann muss ich auch diesen Inhalten „managen“ und eventuell auch archivieren. So drehte sich die Diskussion auch irgendwann um sich selbst, da es keine wirklich unterschiedlichen Stellungen gab. Stefan Pfeiffer sah das Ganze sehr pragmatisch:
Stefan Pfeffer hatte mir aus dem Herzen gesprochen, als er sagte, dass man sich doch bitte um das Thema der Archivierung nicht so einen großen Kopf machen solle. Speicher kostet nichts mehr, daher solle man einfach alles archivieren und über eine “intelligente Suche” (inkl. Datenschutzbeachtung) im Falle eines Rechtsstreits für die die Bereitstellung der notwendigen Informationen sorgen. Der Schwerpunkt muss es sein, die verantwortlichen Menschen in den Unternehmen mit Anwendungen so zu unterstützen, wie es für sie den größten Nutzen hat. Also erst die Menschen anhören, was sie wirklich brauchen und erst dann mit Ihnen die Technik aussuchen und einführen.
[ Martin Bartonitz im Saperion Blog ]
Tag 5
Aufgrund der vielen Kilometer und der knappen Zeit mussten wir das Betahaus Köln für den späten Nachmittag leider absagen. Bei der GAD wurde ich dafür sehr überrascht.
GAD in Münster

Bei der GAD hatte ich eher eine etwas altbackene Institution erwartet, denn..
Die GAD eG ist ein IT-Dienstleister, Rechenzentrum und Softwarehaus für die Volksbanken und Raiffeisenbanken im nord- und westdeutschen Raum mit Sitz in Münster.
[ Wikipedia ]
Doch es gab WLAN :-) Kaffee, Technik und ein Innovationszentrum. Alle sehr locker und offen. Stefan Pfeiffer hielt einen Vortrag über die Veränderungen in der Arbeitswelt, danach gab es eine Podiumsdiskussion (u.a. mit mir):
Die anschließende Podiumsdiskussion, auf der auch ich vertreten war, handelte im Wesentlichen vom Arbeitsplatz der Zukunft: Was verändert sich? Worauf müssen sich Unternehmen und Arbeitnehmer einstellen? Und welche Erfahrungen haben wir dazu gemacht?
[ Bianca Gade ]
- „JamCamp Tag 5: Besuch bei der GAD eG in Münster“ von Bianca Gade
- ‚GAD oder: „Wer steckt hinter deiner Volksbank?“‚ von Tobias Potthoff
Danach ging es in die Wochenendpause. Die restlichen Stationen gibt es demnächst.