Vor wenigen Tagen hat Su Franke auf dem Namics Weblog den Social Media Starter (der keinesfalls Guideline sein wollte) veröffentlicht. Klaus Eck greift den Artikel auf, vergleicht den Tenor der Inhalte und meint „Keine Angst vor Social Media Guidelines„:
Es mögen nur Begrifflichkeiten sein, die Namics von den Vorschlägen des Hightech-Verbandes Bitkom trennt, aber sie zeigen, wie schwer sich viele Unternehmen mit den neuen Regeln tun. Schließlich haben einige Facebook-Nutzer das Gefühl, ihr privates Vergnügen soll zwar nicht verboten, aber zumindest eingedämmt und (für das Business) zweckentfremdet werden. Wem gehören die Kontakte auf Xing nach dem Ausscheiden eines Mitarbeiters? Dem Unternehmen? Ist das wirklich undenkbar und die tatsächliche Debatte der Arbeitsrechtlicher absurd? Sie findet zumindest statt.
Namics‘ Starter kommt vom Tenor her wesentlich „freundlicher“ weg für die Mitarbeiter als Bitkoms Guidelines. Und da taucht die alte Fragestellung wieder auf: Wem gehören die Kontakte? Dem Arbeitgeber? Oder mir? Sind das nicht meine Kontakte?
Da ist es bereits, dieses „Possesivpronomen“ (besitzanzeigendes Fürwort). Welch ein schrecklicher Begriff mit welch schrecklicher Bedeutung:
Mit diesem Begriff bezeichnet man Pronomen, die ein Abhängigkeitsverhältnis – oft ein konkretes Besitzverhältnis – zum Referenten ausdrücken, beispielsweise mein Haus, sein Auto, ihre Oma.
Die Kontakte, die in einer Liste auf Facebook, Xing, Linkedin oder irgendeinem von mir gepflegten Adressbuch stehen, das sind Menschen. Mit diese Kontakten hatte ich Kontakt – elektronisch oder persönlich oder beides. Diese Kontakte stehen in solchen Listen, weil ich persönlich mich dazu entschieden habe, sie dort einzutragen (oder meine Zustimmung gegeben habe). Dies war weder die Entscheidung meines Arbeitgebers noch eine Entscheidung, die ich aufgrund meines Arbeitsverhältnisses getroffen habe. Irgendwann begann sich meine persönliche Sphäre mit meiner „Job-Sphäre “ zu vermischen. Inzwischen kommen vermehrt Personen auf die Liste, mit denen ich aus meinem Jobkontext Kontakt hatte. Doch diese Menschen sind auf dieser Liste aus persönlichen Gründen und ausschließlich aufgrund meiner persönlichen Entscheidung.
Diese Kontakte gehören nicht meinem Arbeitgeber. Vielleicht nehme ich dies sogar in meinem nächsten Arbeitsvertrag auf, sicherheitshalber. Auch die nach Beginn eines Arbeitsverhältnisses in einer solchen Liste von mir hinzugefügten Kontakte gehören dann nicht meinem nächsten Arbeitgeber. Denn Sie gehören auch nicht mir. Diese Kontakte sind Menschen, Menschen sind nicht besitzbar – sie gehören niemandem außer sich selbst.
Gebrauch der Hilfsverben als Vollverben [Bearbeiten]
Nicht in jeder Verwendung sind die Verben „haben“, „werden“ oder „sein“ Hilfsverben. Sie können auch als eigenständige Verben auftreten.
[…] „Haben“ dient zumeist besitzanzeigend oder als Zuordnung eines Sachverhaltes zum Subjekt („Otto hat ein Auto“, „Ich habe Bauchschmerzen“).
Deswegen habe ich keine Kontakte.
Hi, das Problem taucht ja dann auf, wenn Kontakte, Leads, Kunden und MItarbeiter via XING Dinge aushandeln, die ‚an sich‘ ins interne CRM/Mailsystem gehören.
D.h. du machst einen Messekontakt, der meldet sich via XING und legt da den Kontakt, ab jetzt läuft alles per XING-Mail und am CRM vorbei (schwer zu sagen ob das nicht sogar schon abmahnfähig wäre…). Da haben Unternehmen natürlich schon ein gewisses Interesse beim Ausscheiden des Mitarbeuteres (spätestens) diese Leads zu bekommen.
In nicht wenigen Unternehmen zahlt der Chef auch den XING-Premiumaccount, dann sieht es erst recht so aus, dass er die Daten (ggf gefiltert) kriegen kann.
Lösung: Diese Kontakte entsprechend Taggen, exportieren und gelegentlich einpflegen/lassen.
Stimmt, berufliche Kontakte gehören ins CRM, genauso gehören E-Mails in den Account, den man beim Arbeitgeber hat (z.B. im Exchange). Wenn ich mal schnell anfrage („Können wir morgen mal telefonieren“) sehe ich kein unmittelbares Problem, aber die Emails mit Angebotsanfragen, Projektverabredungen etc. haben in Xing, Facebook etc. nichts zu suchen.
Wenn der Account vom Unternehmen bezahlt wird, dann ist die Sache sowieso klar. Würde ich persönlich jedoch nicht zustimmen, falls es kein zusätzlicher Account sondern dann der einzige Account für mich ist. Und doppelte Accounts dürfte Xing vermutlich wg. AGB nicht zulassen…
Oh, sehe auch gerade den „Mitarbeuter“ :-))