Inhaltskomponenten beim Web Content Management

Jeff Cram hat auf „The CMS Myth“ beschrieben, worauf man beim Planen e…

Jeff Cram hat auf "The CMS Myth" beschrieben, worauf man beim Planen einer Website mit Content Management achten sollte ("Planning a content management driven website requires a rigorous look at the underlying content."). Hier eine kurze Zusammenfassung:

  • Webseiten: Trotz aller dynamischer Architektur brauchen die meisten Websites eine traditionelle Sitemap mit normalen Seiten. Damit sollte man starten.
  • Templates (Vorlagen) & Layouts: Zu jeder Seite muss es eine festgelegte Vorlage und ein Layout geben. Standardisierte Vorlagen und Layouts erleichtert die Arbeit und versorgt den User mit konsistenter Führung. Aber nicht vergessen: Es gibt immer Ausnahmen.
  • Content Objects (Inhaltsobjekte?): Der kritischste Teil ist die Strukturierung des Inhalts (Beispiele: News, Events) mit Attributen und Metadaten.
  • Unstrukturierter Inhalt: Gibt es immer wieder und ist prädestiniert zur Pflege mit einem WYSIWYG Editor. Das ist nicht verkehrt, es geht jedoch ein Stück Flexibilität verloren. Aber auch dieser Inhalt sollte strukturiert werden.
  • Widgets: Für die CMS-Planung sind Widgets abgeschlossene Teile mit Funktionalität für einzelne Seiten. Meistens benötigen sie eine gewisse "Sonderprogrammierung" ("custom programming").
    Anmerkung: Im CMS hätte ich gerne eine Widget Galerie, aus der man per Drag and Drop ein Widget auf Seiten oder Template Elemente ziehen kann. Ein Assistent (oder einfache Optionsseite) führt mich durch die Möglichkeiten.
  • Anwendungen: Die meisten Websites haben spezielle Anforderungen, die auf eine angepasste Anwendungsentwicklung oder das Einbindung von Drittanwendungen (z.B. Analytics, Suche, CRM) hinauslaufen. Für die Inhaltsarchitektur ist es wichtig, sie alle zu identifizieren und zu verstehen, wie sie sich einpassen.
  • Formulare: Zwar geht jedes CMS mit Formularen unterschiedlich um, aber es ist wichtig alle Formulartypen und Feldattribute zu definieren. Selbst kleinere Sites können Dutzende von Formularen haben.
  • Mediathek ("Media Assets"): Bilder, Video und Flash Komponenten. Die Verwaltung sollte für Autoren so einfach sein, dass sie leicht gefunden und verwendet werden können.
    Anmerkung: Üblicherweise der pure Horror für die IT. Besonders, wenn Standorte über dünne Standleitungen oder VPN angebunden sind. Die üblichen Ausschreie sind "Netzwerk!", "Bandbreite!". Meine Meinung: Dann muss das obere Management klar sagen: Das Unternehmen bezahlt das, IT bekommt das Budget – ansonsten führt dies immer wieder zu mangelnder Akzeptanz durch bestimmte Usergruppen. Bei der Planung auch nicht die speziellen Usergruppen mit den Management Gadgets (i.d.R. Blackberry) vergessen.
  • Taxonomie & Metadaten: Eine Taxonomy klassifiziert Inhalt über die ganze Site hinweg. Das kann eine ganz einfache aber auch eine sehr komplexe Struktur sein.
    Anmerkung: Gebt den Usern zusätzlich zu einer zentralen Taxonomy die Möglichkeit zur Folksonomy. Die werden zunächst nur wenige benutzen, aber je mehr es werden, desto mehr offenbart sich der persönliche Vorteil für den Einzelnen (deswegen First Mover identifizieren und zu "Folksonomisten" machen). Eng damit verbunden sehe ich die Anforderung zu einem sozialen und persönlichem Bookmarking Systems, das diese Taxonomie bzw. Folksonomy verwendet.

[ Alles lesen: The Content Building Blocks of Web Content Management ]

Mir fällt übrigens immer wieder auf, wie kompliziert es ist, in der deutschen Sprache einfache Dinge auf die Schnelle wirklich einfach zu formulieren…

[ via Column Two ]

Nachtrag: Bei den Anmerkungen habe ich zwar irgendwie primär an Intranets gedacht, generell geht es hier jedoch um Content Management allgemein.

Autor: Frank Hamm

Frank Hamm](https://frank-hamm.com) (* 14. April 1961 in Ingelheim am Rhein) ist ein deutscher Kommunikationsberater, Blogger und Autor. Hamm lebt in der Ortsgemeinde Selzen (Rheinhessen). Im INJELEA-Blog behandelt er seit 2005 Fachliches aus Kommunikation, Produktivität, Kollaboration und Intranets. Als Der Entspannende berichtet Hamm über Wandern, Genuss und Kultur in Deutschland. Sein gleichnamiges Blog gehört zu den etablierten deutschsprachigen Wanderblogs. Subjektives aus Raum und Zeit veröffentlicht er in seinem Kolumnen-Blog Der Schreibende. In den Sozialen Medien ist Hamm aktiv auf Twitter als @DerEntspannende und als @fwhamm, auf Facebook als Der Entspannende und auf Instagram als Der Entspannende. Nachrichten und Anfragen beantwortet Hamm per E-Mail via frank@frank-hamm.com.