Das BarCamp Frankfurt hat mir super gefallen, viel gebracht und viel Spaß gemacht. Auf unserer gemeinsamen Session mit den Themen "Blogs, Podcasts, Wikis in Unternehmen" und "Themen Unternehmenskultur, Werte, Bloggen" fragte sich Christian, wie es wohl wäre, so etwas innerhalb eines Unternehmens durchzuziehen. Total spannend wäre so ein IntraCamp ;-)
Bei so einem IntraCamp gelten dann generell die gleichen ähnliche Regeln wie bei einem BarCamp (You do talk about IntraCamp. You do blog about IntraCamp…). Aber einige Dinge wären dann doch anders / besonders:
- Gallionsfigur
Der CEO (oder ein wichtiger Vorstand) muss bei der Vorbereitung mitmachen – aber "nur" als Gallionsfigur. Er muss die Mitarbeiter zur Teilnahme motivieren, das IntraCamp promoten und zeigen, dass die Unternehmensführung dazu steht. Mehr aber auch nicht. - Ressourcen
Das Unternehmen stellt die Ressourcen (Räume, Catering, Flipcharts, etc.) vorbehaltlos zur Verfügung und mischt sich nicht ein. - T-Shirt IntraCamp
Gehört eigentlich zu "Ressourcen", aber total wichtig für das Wir-Gefühl und die Identifizierung mit dem IntraCamp und dem Unternehmen: Das Unternehmen bezahlt das T-Shirt mit dem entsprechenden Logo. Und da ich mich über die Cisco-Cap gefreut habe: Am besten eine Cap dazu. - Gleiche Augenhöhe
Alle sind gleich, keiner ist gleicher. Kein Chef, gleich welcher Hierarchiestufe, darf irgendeine Entscheidung treffen. Beitragen, fragen: Gerne. Wer als Firstliner eine Session machen möchte und eine Absage bekommt (wie Christian beim BarCamp Frankfurt :-) ): That's it (Fand ich super). Gleichzeitig sind Chefs auch Menschen ;-) und deswegen eingeladen, Vorschläge zu machen und eine Session zu halten. - Web 2.0 im Intranet
Mit einem klassischen Intranet, in dem irgendwelche Orga-Charts rumlungern, funktioniert kein IntraCamp. Das Mindeste sind Blogs, Wikis, Bildergalerien (in die jeder selbst einstellen kann) und Podcasts. - WLAN
Und wenn die IT-Policy hundert Mal kein WLAN möchte: WLAN muss sein. Das Problem ist wahrscheinlich nicht das WLAN selbst, sondern die Versorgung der Mitarbeiter mit mobilen Clients (Notebook). Private Notebooks mit WLAN würde ich auch nicht ins Unternehmensnetz lassen. Hm, eventuell könnte man zahlreiche Desktop-Unternehmensrechner am Vorabend aus den Mitarbeiterräumen "zerren" und in den IntraCamp-Räumen aufbauen. Jeder kann sich dann ja überall mit seinem Firmenaccount anmelden. LogistischesProblemHerausforderung. - Arbeitszeit
Ein IntraCamp nur an Samstag / Sonntag wird schwierig werden. Erstens werden einige Mitarbeiter davor zurückschrecken, ihr Wochenende zu "opfern". Zweitens droht eine "Isolation" des IntraCamps im Sinne, dass die nicht teilnehmenden Kollegen das IntraCamp nicht richtig wahrnehmen und als "was für Spinner" abtun, die müssen das mitbekommen. Deswegen sollte ein IntraCamp mindestens Freitag und Samstag stattfinden, evtl. auch Donnerstag und Freitag. IntraCamp ist Arbeit im und für das Unternehmen. Deswegen ist es Arbeitszeit. Außerdem motiviert das vielleicht auch einige ("Dann kann ich auch hingehen…"). - Freiwilligkeit (Nachtrag)
Die Teilnahme ist freiwillig. Wer will, der darf. Wer nicht will, der muss nicht. - Themen (Nachtrag)
Auch wenn es ein Camp sein soll: Die Themen müssen nicht Web 2.0, Startup, etc. sein. Die Themen sollten sich an den Themen des Unternehmens orientieren. Klar, sollte den Kollegen auch mal Web 2.0 näher gebracht werden, aber für viele sind andere Themen wichtiger. Beispiele: Kriterien für Kreditvergaben (Bank), Unfallverhütung (Industriebetrieb), Wie werde ich Pilot (Lufthansa?), Korrekter Umgang mit Kunden (Bahn?) etc. - Unternehmenskultur
Die Unternehmenskultur muss passen. Ohne die richtige Unternehmenskultur funktioniert so etwas nicht. Basta.
Viele unterschiedliche Themen können dann von / mit unterschiedlichen Menschen des Unternehmens ausgetauscht werden, Know-How kann transferiert und verbreitet werden und – ganz wichtig – Menschen können miteinander sprechen und sich kennen lernen:
People in the company may be closer than they appear …