Normalerweise wird – zumindest in der Öffentlichkeit – zwischen
Journalisten zumindest ein gewisses "Hau Du mich nicht, ich hau Dich
auch nicht"-Spielchen betrieben (gelegentliche und sehr seltene
Ausnahmen mal weggelassen). Aber genau solch eine gelegentliche und
sehr seltene Ausnahme findet jetzt gerade statt.
Beim gemütlichen Schweben über viele RSS-Feeds kam ich ins
Stolpern. Ich wurde sozusagen mit der Nase auf dies Ausnahme gestoßen.
Anders kann ich das nicht sagen.
Keile?
Unter dem Titel "Wenn zwei sich keilen…" berichtet Thomas Knüwer
über einen entflammten Streit zwischen den Journalistenherren
Hans-Martin Tillack vom Stern und Johannes von Dohnanyi, Auslandschef
des Schweizer Boulevardblatts "Sonntagsblick", die Worte um die Ohren.
Sauber, sag ich da nur. Oder mit anderen Worten: "Da geht der Punk ab!".
Weitere interessante Links
zum Thema gibt es unter
del.icio.us/injelea.
Wie ihm fehlen mir der sachliche Überblick und erst recht die fachlichen Details, worüber sich die beiden im Sternblog unterhalten,
äh, streiten. Das ist m.E. auch gar nicht so wichtig. Entscheidend sind
der Ton und die Art, in dem sich die beiden die Argumente
entgegenschleudern. Klar, habe ich des einen Stellungnahme gelesen: Ich
gebe ihm sachlich Recht. Kaum hat der andere dagegengeschleudert: Ich
gebe ihm sachlich Recht. Denn von der Sache her kann ich die
Richtigkeit der Argumente nicht valuieren.
Aber da funkt es zum ersten Mal so richtig und vor allem
- öffentlich und
- interaktiv
So habe ich das noch nicht erlebt. Ich lehne mich zurück und
genieße. Keile? Solange es keine blutigen Nasen gibt: Ich find’s gut.
P.S.: Was die "Journalistische Unabhängigkeit" in der "Schweiz" betrifft: Keine Ahnung…
[ via Handelsblatt Weblog Indiskretion Ehrensache ]