Vor einem Jahr kam Katrina – und die Regierungsstellen versagten. Ray Nagin, der Bürgermeister von New Orleans erhob seine Stimme und schnauzte Bush an. In den reichen USA versank New Orleans im Wasser, im Schmutz, im Chaos. George W. Bush redet heutzutage davon, dass einiges schief lief. Dieses Schieflaufen kostet die USA einiges:
‚Unglücklicherweise hat "Katrina" auch aufgedeckt, dass die Regierungen des Bundes, der Staaten und der Regionen nicht vorbereitet waren, auf dieses außergewöhnliche Desaster zu reagieren‘, sagte Bush am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache. Das Hochwasser habe in New Orleans auch die große Armut vieler Menschen bloßgelegt, die abgeschnitten waren ‚von den Möglichkeiten unseres Landes‘.
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Die US-Regierung hat bisher eigenen Angaben zufolge rund 118 Milliarden Dollar (92,5 Milliarden Euro) für die Hilfe in der Katastrophenregion ausgegeben. Das Geld sei unter anderem für die Infrastruktur, die Schuttbeseitigung und direkte Hilfe für die Betroffenen ausgegeben worden.
[ Quelle: greenpeace magazin ]
Prioritäten
Aber sicherlich wird er bei seinen zukünftigen Besuchen in New Orleans immer wieder Optimismus verbreiten und von der "Grande Nation" sprechen – aber bereits damals war der Bush Administration der Irak-Krieg wichtiger als die eigene Bevölkerung:
Seit gestern sind in Washington Dokumente bekannt geworden, aus denen hervorgeht, dass wegen des Irak-Krieges staatliche Zuschüsse zur Verfestigung der Deiche rund um New Orleans drastisch reduziert worden waren. ‚Die Deich wären höher und stärker gewesen, und es hätte mehr Pumpen gegeben, wenn das Geld nicht gefehlt hätte‘, so Mike Parker, der frühere Leiter des Ingenieurkorps der US-Armee, das auch für den Deichschutz zuständig ist. Daten aus dem Büro der Senatorin Mary Landrieu, die den schwer gestroffenen Bundesstaat Louisiana in Washington vertritt, zeigten gestern, dass seit dem Jahr 2001 das Armeekorps zur Flutabwehr rund 500 Millionen US-Dollar beantragt, die Bush-Regierung davon jedoch nur ein Drittel genehmigt hatte.
[ Quelle: Allgemeine Zeitung, Ausgabe Ingelheim, vom 3. September 2005]
Ernesto
Pünktlich zum Jahrestag nähert sich der weit schwächere Hurricane Ernesto Florida. Beim Earth Observatory der NASA gibt es aktuell Informationen mit Bild vom Hurricane Ernesto. Auch Katrina war zunächst nur ein Hurricane der Kategorie 2, alles sah nach einem der üblichen Hurricanes der Saison aus. Dann drehte Katrina, wurde immer stärker und zur Kategorie 5 hochgestuft. Die Geschichte von Katrina ist ebenfalls beim Earth Observatory der NASA nachzulesen, inklusive Links auf Bilder von und Berichte über Katrina sowie aktuelle News zu Ernesto.
Und jetzt?
Jetzt werden Abermillionen in neue, stärkere Dämme rund um New Orleans und in anderen Gegenden der USA investiert. Man will ja vorbereitet sein auf die nächsten starken Hurricanes. Will man? Wirklich? Und falls dann wieder ein noch stärkerer Hurricane kommt? Wenn man nur wüsste, wo da die Ursache liegt… Es gibt doch tatsächlich eine vollkomm absurde Idee: Könnte das eventuell an einer Änderung des globalen Klimas liegen? Woher die nur kommen könnte…