Meine letzte Rechtschreibreform fand kurz nach der Jahrtausendwende statt. Damals wurde mir das ganze Tamtam (so oder so, oder doch möglicherweise so, andererseits kann man es auch so schreiben…) zu bunt.
Seitdem schreibe ich (fast) so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Die Zeiten, zu denen ich noch von Lehrern etwas beigebracht bekam, sind lange vorbei. Das war damals gar nicht mal so schlecht, mein erworbenes Wissen hält aber der geschichtlichen Entwicklung keineswegs stand (und auch mein Gedächtnis nicht). Irgendwann befand ich, dass ich keine Lust hätte mich dauernd in die jeweilige neue neureformierte neue Rechtschreibversion in welcher Version auch immer einzuarbeiten.
Irgendwie mag ich es, möglichst wenige "Esszett" zu verwenden. Dann wird ab und zu mal mehr getrennt (beispielsweise die auseinandergesetzten Verben). Aber sonst neige ich dazu, den Sinn und Inhalt meiner Gedanken zu vermitteln. Und überhaupt, wo gibt es das, dass eine Sprache verordnet werden muss? Entwickelt sie sich denn nicht weiter? Bestimmt nicht durch die KMK. Eher durch sich selbst.
Ich teile die Verärgerung Gerald Steffens vom S-O-S SEO Blog. Leider kann ich ihm keine orthografische Unterstützung geben.
Keiner weiß mehr, woran er ist. Die Kinder tun mir leid. Aber leider kann auch ich ihnen nicht (mehr) helfen.
Damals, nach der Jahrtausendwende, entwickelte ich meine eigene Open-Source-Version der deutschen Sprache. Hauptsache, man und frau verstehen mich. Wenn mir jemand sagt, wie ich etwas besser schreiben könne, dann nehme ich den Vorschlag nach reiflichen Überlegungen gegebenenfalls gerne an. Ich lasse mir gerne helfen. Aber nicht von irgendeiner wirren Institution. Die Welt kapituliert. Ich nicht.
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