Das Interview von Ray Nagin ist nicht mehr zu unterdrücken. Auch die "alten Medien" wie Tagesschau, FAZ berichten bereits intensiv darüber und das Interview kursiert in verschiedenen Media-Formaten überall im Netz – unzensiert in der Originalversion. So gibt es das Original Interview auch bei vowe.
Ray Nagin, der Bürgermeister von New Orleans, macht die Schnauze auf und verteilt kräftig Schelte mit kräftigen Worten ("Get off your asses"). Er rüttelt woimmer es geht und geht dabei nicht sanft mit dem politischen Establishment in den US um, auch nicht mit dem US-Präsidenten.
[ via Basic Thinking ]
Sicher scheint zu sein, daß die Hilfe nicht funktioniert. Und gleich, ob und in welchem Anteil die Stadt New Orleans (viele Polizisten scheinen abgehauen zu sein), der Staat Louisiana, die Bundesbehörden oder der US-Präsident dafür verantwortlich sind: Ohne solch einen emotionalen Ausbruch wie den von Ray Nagin wird niemand aufgerüttelt (Politiker nicken nur verständnisvoll ihr Haupt, versprechen Hilfe und eilen zur nächsten Pressekonferenz).
Interessant: In der heutigen Ausgabe der Allgemeinen Zeitung Mainz wird eine Verbindung zwischen Ausgaben für den Irak-Krieg und der Befestigung der Deiche um New Orleans gezogen:
Seit gestern sind in Washington Dokumente bekannt geworden, aus denen hervorgeht, dass wegen des Irak-Krieges staatliche Zuschüsse zur Verfestigung der Deiche rund um New Orleans drastisch reduziert worden waren. "Die Deicher wären höher und stärker gewesen, und es hätte mehr Pumpen gegeben, wenn das Geld nicht gefehlt hätte", so Mike Parker, der frühere Leiter des Ingenieurkorps der US-Armee, das auch für den Deichschutz zuständig ist. Daten aus dem Büro der Senatorin Mary Landrieu, die den schwer gestroffenen Bundesstaat Louisiana in Washington vertritt, zeigten gestern, dass seit dem Jahr 2001 das Armeekorps zur Flutabwehr rund 500 Millionen US-Dollar beantragt, die Bush-Regierung davon jedoch nur ein Drittel genehmigt hatte.