Es ist ja inzwischen ein paar Tage her, die Bundestagswahl 2005. Ok, ok, es war erst der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich – in Dresden an diesem Wochenende. Aber seit dem Abend des 18. September ist doch eigentlich alles klar. Oder?
Heute waren die zweiten Sondierungsgespräche zwischen der SPD und der CDU/CSU. Zumindest die Offiziellen. Nach ersten zaghaften anderweitigen Farbenroulettes besinnt man sich auf die nackten Prozentzahlen. Endlich, sage ich da nur. Warum haben die denn so lange gebraucht? Was oder wen haben die denn so lange mit dem Rechenschieber herumgeschoben? Etwa den Stoiber von Berlin weg? Das lässt er doch nicht mit sich machen, der will doch schon seit Jahren hin und jetzt endlich ist es auch dem letzten – ihm selbst – klar, dass er gerne nach Berlin will [Quelle: wahl.tagesschau.de ].
Sondierung hier und Sondierung da. Angeblich geht es jetzt um die Sachthemen, in Wirklichkeit wird hinter den Kulissen nur noch um Personen gekämpft. Bei den Sachthemen wäre eine Einigung schnell erzielt – schließlich geht es um das Wohl Deutschlands, gelle? Aber bei den Personen, den KanzlerInnen, da geht es um die Macht. Und die muss erst mal sondiert werden. Nico hat recht, es läuft eine Pokerfarce.
Sorry, ich muss jetzt weg. Meine Frau kommt gerade nach Hause. Ich werde mal ganz vorsichtig anklopfen bezüglich eines neuen DVD-Recorders. Alles für die Aufzeichnungen der nächsten Landtagswahlkampfdebattensendungen. Aber es sind ja nur erste Sondierungsgespräche auf Sachthemenebene – Ihr versteht?