
Morgen startet unsere Gesellschaft in das Leistungsschutzrecht für Presseverleger. Nachdem diese sehr viel Wind machten und geradezu darum bettelten… knicken viele ein und lassen sich weiterhin kostenlos in Google News aufnehmen. Doch die Rhein-Zeitung will nicht.
Warum nicht
In der W&V lese ich einerseits, dass viele Verlage weiterhin bei Google News mitmachen – und dass „für umme“. Natürlich mit den üblichen rechtlichen Vorbehalten (nur erst mal so, mal sehen, auf gar keinen Fall ein Eingeständnis…). Andererseits gibt es Verlage, die nicht wollen. Oder die Google News nicht brauchen. So wie die Rhein-Zeitung:
‚Wir freuen uns sehr, dass hunderte deutsche Verlage ihr Einverständnis bestätigt haben und weiterhin geschätzte Partner von Google News bleiben‘, sagte Google-Sprecher Kay Oberbeck der Nachrichtenagentur dpa. Zu den Verlagen, die Google keine Nutzungserlaubnis gegeben haben, gehört die ‚Rhein-Zeitung‘ in Koblenz. Man habe ‚eigene Wege für die Verbreitung unseres Contents‘, twitterte Chefredakteur Christian Lindner.
[ „Verlage wollen bei Google News bleiben – jedenfalls ein bißchen“ via @stephanfink ]
Erstaunlich, dachte ich mir, wie niedrig wohl der Traffic via Google News für die Rhein-Zeitung ist? Und was die Rhein-Zeitung wohl für eigene Wege hat? Bei Betrachtung der Tweet-Konversation, auf den sich W&V bezieht, wird es klarer:
- Lars Wienand von der Rhein-Zeitung springt ein und beantwortet die Frage von Kim Zickenheiner, wie viele der User über Google News gekommen seien, mit „1,56 Prozent in den vergangenen drei Monaten„.
- @Rheinzeitung meint süffisant „Wir finden, das hier ist einer… ;-)„, und Christian @RZChefredakteur Lindner meint „Social Media, Online Classic, Print Classic, epaper, digitale RZ – weitere Projekte in der Pipeline. Und viel Unikat-Stoff.„
Wienand verlinkt auch auf Analytics bei SimilarWeb für die Rhein-Zeitung.
Search
Da wird schnell klar: Zwar kommt insgesamt 32,05 Prozent des Traffics über Suche zu Rhein-Zeitung.de, aber nur 1,56 Prozent kommen von „News“. Moment… 1,56 Prozent von 32,05 Prozent. Also eigentlich so gut wie… nichts!

Interessant ist übrigens, dass über 8 Prozent des Search-Traffics von der Bildersuche kommen ;-)
Social
Bei den Social Referrern (immerhin bereits 11,85 Prozent) dominiert Facebook mit davon 90,11 Prozent. Social hat also einen wesentlich höheren Anteil als Google News, wenn auch noch nicht höher als die Suche . Bei den ganzen Quellen, die Lindner aufzählt, ist Social also ein ganz anderer Brocken.

Mobile?
Was in den Statistiken allerdings nicht gezeigt wird, was mich aber brennend interessiert: Wie hoch ist der Anteil der Mobilzugriffe bei der @Rheinzeitung?
Seit wann weist Google separat aus, wenn Besuche über Google News kommt (oder eben nicht)?
An Google selbst dürfte das eher nicht liegen sondern vermutlich an der Auswertung des Referrers durch das Analytic Tool. Bei der Google Bildersuche beispielsweise kommen die Besucher über einen Referrer mit http://www.google.de/imgres? rein.
ich meinte den, einen News „Referrer“
Hm, bei Google News muss ich passen. Vielleicht meldet sich die @Rheinzeitung dazu, sie wollte noch zu den Mobilezugriffen etwas sagen…
Das ist das Henne Ei Problem. Wenn ich meine Beiträge nicht auf Google News optimiere, dann wird da auch nicht viel passieren… Aus dem Status Quo zu schlussfolgern, dass es sich nicht lohnt bei Google News zu bleiben nur weil man eventuell hier das mögliche Potential nicht nutzt halte ich für eine pauschale Aussage als fragwürdig….
Ob die Rhein-Zeitung Google News bisher nicht optimiert und das Potential genutzt hat, kann ich nicht beurteilen. Ich gehe eher davon aus, dass das geschah, denn kein Unternehmen kann es sich erlauben einfach Potentiale zu verschenken. Andererseits hat die Rhein-Zeitung auch kein typisches Kunden- und Produktportfolio für Google News, so dass das Potential wahrscheinlich wirklich nicht hoch oder da war.