Seit unserer Hawaii-Reise sind etwa zwei Wochen vergangen. Es wird noch einige Zeit dauern, bis ich meine Eindrücke verarbeitet habe. Vier Wochen in einem anderen Land, das zudem noch so weit entfernt ist, hinterlassen ihre Spuren. Zu diesen Spuren gehört die Erfahrung, wie sehr Social Media dort im Alltag angekommen ist.
Der erste Kontakt war im Flieger von San Francisco nach Honolulu: Kaum lief das Unterhaltungsprogramm auf den Displays an, da kam schon der Hinweis von United in eigener Sache: „Follow us on Twitter!„. Kaum ein größeres Geschäft, das nicht irgendwo einen Hinweis auf Twitter und/oder Facebook hat (gelegentlich noch auf MySpace). Im Kukui Grove Center auf Big Island suchte ich im Verzeichnis nach dem freien Hotspot und sah „Find us on Facebook!„. Aber auch kleine Geschäfte nutzen Social Media, um Kontakt mit ihren Stakeholdern zu halten. Selbständige und Künstler nutzen Facebook und Twitter für ihr Geschäft und für sich selbst. Man ist, wie man ist. Menschen sind Gespräche. Überall. Jederzeit.
Wir haben primär Twitter dazu genutzt, bereits vor unserem Urlaub Kontakte aufzubauen. Viele davon haben wir IRL („In Real Life) getroffen. Neben einem Tweetup wie auf Maui oder einem Meeting des Social Media Club Hawaii ergaben sich Gelegenheiten wie diese beim Hawaii Book & Music Festival in Honolulu, als wir uns mit Mailani nach ihrem Auftritt unterhalten haben. Mailani ist eine in Hawaii sehr bekannte Sängerin und erhielt vor kurzem erst auf dem Na Hoku Festival den Award als beste weibliche Sängerin.
Jetzt genießen wir es sehr, mit unseren neuen Freunden und Bekannten über Twitter und Facebook in Kontakt zu bleiben. Ach ja: Blogs lesen wir auch noch ;-)
Sicherlich: Hawaii ist nicht Mainland. Hawaii ist fünf Flugstunden vom Festland entfernt. Viele Locals reden selten von den USA sondern meistens entweder von Hawaii oder vom Mainland. Die Werbung beispielsweise ist anders, viel verspielter und wirkt für uns „seriöse“ Deutsche manchmal sehr kindisch.
Andererseits habe ich gelegentlich Fernsehen geschaut. Beispielsweise CNN. Sicherlich weist CNN auf die Website hin und auf die Chatmöglichkeiten dort. Aber mindestens genauso „natürlich“ weist CNN auf Facebook und Twitter hin. Bekannte Sendungen oder Moderatoren haben „natürlich“ ihren eigenen Twitteraccount. US-Serien zur Primetime? Klar, mit Hinweis auf Facebook.
Wer glaubt, Social Media wäre nur was für „da drüben“, der sollte sich so merkwürdige Dinge wie Shareholder Value anschauen. Die kamen auch von „da drüben“ und sind einfach nicht totzukriegen. Man kann im Glashaus sitzenbleiben und warten, bis der erste Stein fliegt. Oder einen Social Media Man einstellen.
Nachtrag: Ein Bericht über unseren Urlaub und die Meetups in Star
Bulletin: A European view of social media for local marketers