Ich habe mich wieder der Welt der Kopfhörer genähert und mir dann vor einer Woche mit dem Plantronics Backbeat Pro von Plantronics einen geschlossenen Kopfhörer geholt.

Der Backbeat Pro ist genial, das Ding. Er ist vielleicht etwas bass- und volumenlastig. Aber mir gefällt der Klang. Ich hatte mir schon lange keinen “großen” Kopfhörer mehr geholt. Ich habe noch einen alten kabellosen Sennheiser-Kopfhörer, der nur stationär in der Wohnung zu benutzen ist. Ich wollte einen kabellosen Bluetooth-Kopfhörer mit gutem Klang und guten “Features” für mein “Mobile Office”. Also für überall eigentlich.
Als Bluetooth-Kopfhörer habe ich seit etwa drei Jahren einen Sennheiser MM 100. Doch dessen Akku hält gerade einmal vier Stunden – wenn der Kopfhörer neu ist. Inzwischen lässt der Akku immer mehr nach. Ich hatte mir vor ein paar Wochen für 14 Euro einen Billigheimer-Kopfhörer ähnlich dem MM 100 geholt – aber der hat mich vom Klang und vom Tragekomfort überhaupt nicht überzeugt.
Suche nach dem perfekten Kopfhörer
Also war ich wieder auf der Suche. Sennheiser hat keinen wirklichen Nachfolger für den MM 100 im Programm. Irgendwie kam ich dann auf den Trichter, dass ich keinen “On-Ear”-Kopfhörer sondern einen “Over-Ear”-Kopfhörer möchte. On-Ear bedeutet, dass die Muscheln des Kopfhörers einfach nur auf dem Ohr aufliegen, also wie beim MM 100. Over-Ear bedeutet, dass die Muscheln das Ohr umschließen. Damit dringen wesentlich weniger Töne der Umwelt ins eigene Hören und außerdem bekommen andere Menschen in der Umgebung fast nichts vom eigenen Hören mit. So etwas wollte ich, um einfach nur Musik oder einen Podcast zu hören. Also zum Entspannen mit nur Musik oder Podcast. Oder aber zum Abschotten gegen Umweltgeräusche und mit entspannender Musik (“Relaxation Music”) etwas arbeiten. Mit In-Ears (also Stöpsel, die im Ohr sitzen) komme ich übrigens überhaupt nicht zurecht.
Dann kam ich auch auf den Trichter, dass ich damit auch telefonieren wollte. Vielleicht mal zwischendurch oder einfach nur ein Telefonat annehmen. Irgendwie ist es halt bei diesem Internet mit seinen Videos so, dass von Link zu Video zu Portalen zu Vergleichen die Unübersicht immer größer wird. Und immer mehr neue Ideen sich quasi virusmäßig im eigenen Hirn einschleichen. Und manche dieser Ideen immer größer werden, bis der Kopf fast platzt. So erging es mir auch bei der Suche nach einem Kopfhörer. Die aktuellen Sennheiser-Teile sind natürlich schon geil (vermutlich) – aber auch leider geil-teuer. Auch vergleichbare Modelle von anderen Herstellern bieten viel – und auch viel Preis. Plantronics startete letztes Jahr mit diesem Backbeat Pro zum ersten Mal in dieses Segment. Nach etwa einem halben Jahr ist der Preis deutlich runtergegangen. Na ja, und letztendlich haben mich Reviews auf YouTube überzeugt, es mit dem Teil einmal zu probieren.
Unter Antischall (auch „aktive Lärmkompensation“, englisch Active Noise Reduction [ANR] oder Active Noise Cancellation [ANC]) versteht man umgangssprachlich Schall, der künstlich erzeugt wird, um mittels destruktiver Interferenz Schall auszulöschen. Dazu wird die Erzeugung eines Signals angestrebt, das dem des störenden Schalls mit entgegengesetzter Polarität exakt entspricht.
(Seite „Antischall“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. November 2014, 21:09 UTC)
Zum ersten Mal habe ich damit auch einen Kopfhörer mit Active Noice Cancellation (ANC). Damit kann ich mit guter Musik auch in etwas lauterer Umgebung (z.B. in einem Mobile Office im Café) zum konzentrierten Arbeite, Denken, Genießen abtauchen. Das ANC des Backbeat Pro soll gut aber nicht in der Top-Klasse sein. Ich habe keine Vergleichsmöglichkeiten, das ist mein erster Kopfhörer dieser Art. Mir jedoch reicht es. Diese Woche war ich in einem Café und habe das Buch Herausforderung Intranet gelesen. Stephan Schillerwein hat mir ein Rezensions-Exemplar zukommen lassen (die Rezension kommt noch im INJELEA-Blog!). Ich saß auf der Terrasse und las bei entspannender Musik und las und las… und die PKW- und LKW-Geräusche störten überhaupt nicht.
Bedienung und mitgelieferte Teile
Das Geniale am Backbeat Pro ist auch, dass das Mikro für den Antischall genutzt werden kann, um die Außengeräusche ans Ohr zu übertragen und die Musik abzudämmen. Das ist praktisch, wenn die Bedienung kommt und man nur mal schnell zwei Sätze wechseln will. Damit musste ich den Kopfhörer nicht absetzen. Dazu tippte ich nur auf den entsprechenden Schalter. ABER… beim Absetzen des Kopfhörers schaltet der Kopfhörer automatisch die Musik auf Pause! Denn der Backbeat Pro verfügt über einen Sensor und signalisiert dem Bluetooth und damit dem Player auf dem Gerät (Notebook, Smartphone, Tablet…) eine Pause. Wenn ich den Kopfhörer wieder aufsetze, spielt die Musik an genau der Pause-Position wieder weiter.


Der Backbeat Pro hat jeweils ein Bedienungsrad links und rechts über der Muschel. Damit kann ich entweder (links) zum vorherigen oder nächsten Track wechseln oder (rechts) die Lautstärke regeln. Sowohl bei Erreichen der Maximal- als auch der Minimallautstärke gibt mir eine Stimme einen entsprechenden Hinweis. Links außen ist der Schalter, um Gespräche anzunehmen. Rechts außen ist der Schalter zum Starten/Pausieren. Beim Einschalten übrigens sagt mir die Stimme auch, mit welchen Geräten ich verbunden bin (maximal zwei gleichzeitig) und wie der Akkustand ist. Bis 24 Stunden soll ich damit Musik hören können. Als ich das Teil bekam war der Akkustand hoch aber nicht voll (etwa 75 Prozent laut Leuchtdioden an der Seite). Nach einer Woche bin ich auf mittlerem Akkustand, obwohl ich schon einige Musik geschaut und gestern beispielsweise einen Kinofilm damit geschaut… gehört habe.

Bei Auslieferung spricht die Stimme Englisch. Über eine Software auf dem Rechner (Download von der Website) und eine USB-Verbindung lässt sich die Sprache auf Deutsch wechseln. Außerdem bietet die Software die Möglichkeit, ein paar Einstellungen vorzunehmen (beispielsweise, ob die Musik wirklich pausiert werden soll beim Abnehmen des Kopfhörers). Über das mitgelieferte USB-Kabel erfolgt auch das Laden des Akkus, ich habe aber auch schon ein anderes USB-Kabel kurz ausprobiert. Mit dabei ist auch ein Kabel für den Fall, dass dem Akku doch einmal der Saft ausgeht. Einfach Plug-and-Play zwischen Kopfhörer und Gerät. Das Gerät kann dann auch ein Stöpsel im Flugzeug sein, wenn Bluetooth nicht erlaubt oder gewünscht ist. Mit dabei ist ebenfalls eine Stofftasche. Die passt auch super in meinen Rucksack. Den habe ich nämlich mit, wenn ich ein paar Office-Geräte mehr als nur mein iPad dabei habe ;-)
Fazit
Der Backbeat Pro ist mit 340 Gramm wirklich nicht leicht. Er lässt sich aber bequem tragen. Gelegentlich (so alle 60 bis 90 Minuten) hebe ich ihn für wenige Minuten ab, um die Ohren zu lüften. Da passt es gut, dass die Musik einfach automatisch anhält. Den Backbeat Pro gibt es inklusive Gebühren wie für Lieferung ab etwa 170 – 180 Euro.
Mit dem Plantronics Backbeat Pro holte ich mir einen geschlossenen Kopfhörer mit Active Noise Cancellation, sehr gutem Klang einfacher und überzeugender Bedienung sowie sehr guter Akkuleistung.
Zum Lesen und Schauen über den Plantronics Backbeat Pro:
- Gizmodo: Plantronics BackBeat Pro – Lauffreudige Wireless-Kopfhörer im Hands On
- Video von Gizmodo mit Plantronics BackBeat PRO
- Video von Boredatwork: Plantronics Backbeat PRO: Best Bluetooth Headphones!!!
Zum Lesen und Stöbern zum Thema Musik hören und Produktivität:
- Entspannt produktiv – Entspannen geht auch schnell. Langsam mit Musik oder Natur macht mehr Spaß. (Der Schreibende)
- 10 Amazing Music and Audio Sources for Getting Work Done
- Working to the beat: How 8 successful people use music to inspire
- Musik zum Arbeiten – was geht?
- Fastcompany: How Music Affects Your Productivity
P.S.: Ich startete das Schreiben dieses Artikels für Den Schreibenden. Gegen Ende jedoch merkte ich, dass er inhaltlich gut ins INJELEA-Blog passt. Den Schreibstil habe ich aber doch so launisch wie für Den Schreibenden gelassen ;-)