Angeblich macht die Werbebranche eigentlich keine Werbung für sich selbst. Sagt Ralf Grauel in der brand eins Novemberausgabe im Artikel "Marketing-Kolumne: Die Preise der Preise". Vielmehr stürzen sich die ganzen Agenturen auf jeden Wettbewerb – um Preise zu gewinnen:
Zum Ausgleich gibt es in der Werbung so viele Wettbewerbe wie in wohl keiner Branche. Jahrein, jahraus geht die Tour der Präsentationspappen um die Welt – pro Saison reisen einige wenige Ideen von Wettbewerb zu Wettbewerb: Vom ADC über die New York Festivals, dem Clio Award, D & AD bis zu den Löwen in Cannes. Manche Agenturen beschicken bis zu 30 Festivals.
Na ja, das mit der Werbung für sich selbst ändert sich derzeit doch angesichts Web 2.0 schon ein bißchen – oder? Schließlich gibt es kaum eine Agentur, die nicht irgendwelche web2.0-webbige Mitarbeiter hat und die nicht ihr eigenes trendiges Blog hat. Und dann ganz selbstlos noch mit irgend etwas anderem 2.0-webbigem (z.B. YoutTube, Seveload, tags hier und dort, herumflickrn) glänzt.
Geld für die Preise
Aber wenn die stille Absprache des "Manager-Magazin-Kreativ-Index" wirklich so schweigend gebrochen würde – wieviel Leistung, wieviel Werbung, bekäme ein Unternehmen noch für sein Geld? Wie hoch wäre der Anteil an der Vergütung dafür, dass die Agentur vorher an einem Wettbewerb teilgenommen hätte – oder gleich wieder Mitarbeiter zur nächsten Hoffnung auf Preisverleihung schicken würde?
Der Krieg um die Preise
Wie bitte? … Schade, ich dachte, ich häte gerade ein Räuspern aus den hinteren Rängen gehört.
Vielleicht von Springer & Jacoby, die ihren Ausstieg aus dem Wettbewerbskampf bekannt gegeben haben sollen?
Oder von Jung von Matt oder von Scholz & Friends, die im Krieg um die meisten Preise eine neue Runde eingeläutet haben mögen?
Schließlich könnten die beiden nicht zulassen, dass die totgeglaubte DDB sich auf Platz eins der deutschen Werbe-Charts katapultiert habe…
Ist da in der Werbebranche vielleicht doch ein Krieg um die meisten, besten, glänzendsten, höhesten, weitesten …. Preise entbrannt?
Scheint mir, in der Werbebranche geht es (r)echt lustig zu :-)