Herr Dr. Ulrich Kampffmeyer (XING), Geschäftsführer und Managing Director von PROJECT CONSULT GmbH erzählt über die Renaissance des Wissensmanagements.
Früher wurde Wissen aufgeschrieben, jetzt fast nur noch in Bibliothenken
Einführung
Ist "Knowledge Management" gleich "Wissensmanagement".
"Wissen, dass …" oder "Wissen, warum…"?
Von Daten zu Wissen
Zeichen werden erst durch Syntax und Kontext zu Wissen.
Zeichen => Daten => Information => Wissen
Was ist Wissen?
- Lexika: … ist Gesamtheit der Kennnisse, die jmd. […] hat / Kognitives Schema / …
- Metaphysik: Sokkrates / Vernufteinsicht / Verstandesgewißheit / Glaube / Wahrscheinlichkeit ?
- Wissenstheoretisch: Phänomenologie / Hermeneutik / Wissenchaftstheorie / Konstruktivismus ?
- Wissen: ist menschlich und kann nicht in Systemen abgelegt werden, da von Individuen geprägt.
- Wissen liegen Informationen zugrunde. Erst anschließend wird zusammen Wissen daraus.
- Wissen hat einen Wert .. .ist das Ergebnis einer Vernetzung einer fließenden Mischung…
- Explizites vs. Implizites Wissen
- Wissensmanagement ist unabhängig von einem System. Wissen bedeutet, dass wir Informationen in Strukturen bringen und verteilen
Knowledge Management (aus US-Raum)
Kollektives Wissen irgendwie in ein System bringen und unabhängig von einzelnen Menschen machen. KM-Systeme: Ablegen, speichern, organisieren, abrufen etc. um Entscheidungen zu treffen.
Renaissance?
Wissensmanagement erfährt Wiedergeburt, weil Informationen selbständig und freiwillig in Systeme gebracht und gewertet.
Knowledge Space = Wissensraum?
Knowledge Space:
- Web 2.0: Funktionalitäten (Wikis, Bookmarks, Blogs, Foren, RSS, Instant Messaging, Mashups, …)
- Human Resource Management (Profiling, White pages /Skill-Datenbanken, Personalbemessung, Qualifikationsmanagement)
- Enterprise Search (unternehmensweite, intelligente Suche) mit Filtering, Clustern, Pipes, automatische Übersetzung
- Groupware: Collaboration, Video-Conferencing, Projektmanagemen t, Sitzungsmanagement, Team rooms, Messagening, Diskussionsforen
- E-Learning: CBT Computer Based Training, situationsbezogenes Learning, erweiterte kontexsensitive Hilfe, Webinars, Podcasts, …
- Dokumentenmanagement: Versionierung, Historisierung, Dokumentenkontrolle, virtuelle Akten, adhoc Worflows,…
- Statistik: Logging, selbstlerndende Auswertung (wer ist Experte) Audit trails, Personalbemessung, Auswertung Informationsnutzung
- Taxonomy: Folksonomy, Automatische Klassifikation, Ontologien, Tagging, Semantische Netze, Topic Maps
Szenarien
- Spezielles KMS: Repository und Datenbank, Neuronales Netz, Content Management System, Wiki (MIS, Fachbezogenes Expertensysxtem (z.B. SOPs), Fachliteratur
- Intranets: Wissensdatenbanken, E-Learning, Email ersezten, Collaboration, Policies und Vorlagen
- Extranet: B2B-Portale, Project- und Workspaces, WCMS (Austuasch von Wissen, Feedbackmanagement, Vertragsmanagement, Glossare, Lexika)
- Internet: Portale, WCM, Blogs, Wikis, KMS als SaaS (Software as a Service) (Kundenkontaktmanagement, Geteilte Wissensbasen, Marktanalysedurch Wissensaustausch)
Ausblick
Zukunft des Wissensmanagement: Das System kann mehr als der Mensch, Neuronale Netze, Klassifikationssysteme, Knowledge Management als Standardfuktionalität der Systeme.
Heute schon sind wir als Mensch durch Strom der Dienste überfordert. (Wer beherrst wen? System vs. Mensch?). Wir werden durch Information getrieben (z.B. sofort auf Information reagieren)
Selbstverständnis muss neu definiert werden.
Exponentielles Wachstum in der Computertechnik: Der Computer wird das (menschliche) Gehirn in überflügeln. Wir sollten diese einmalige Epoche geniessen. Und dies in Bibliotheken geniessen…
P.S. Der Vortrag wurde in der Präsentation begleitet durch eindrucksvolle Bilder "alter" Bibliotheken)