Björn Negelmann gibt Gas für die Webciety auf der CeBIT ("Web" + "Society") im nächsten Jahr und ruft zur Themendiskussion für "CeBIT Webciety" auf:
für die Programmgestaltung der “CeBIT Webciety” suche ich noch nach interessanten Themeninputs. Sprich was interessiert Euch an der Diskussion um die “Netzgesellschaft”? Sagt es mir – per Kommentar, per Tweet oder per Blog-Post (mit Trackback hierher, damit ich es finde!).
Was mich bewegt und interessiert: Die Arbeitswelt von Morgen
Eine Vielzahl von Fragen zur Arbeitswelt von Morgen interessiert mich. In den letzten Monaten habe ich sie mir selbst vermehrt gestellt, besonders die zur Arbeitswelt der Angestellten. Auch auf dem BarCamp München gab es bereits Diskussionen zu dem einen oder anderen Punkt. Eine ungeordnete und nicht abschließende Liste von Fragen:
- Wann ist Arbeitszeit (nine2five ist nicht mehr…)?
- Wann bin ich online, wann offline? Wird es überhaupt noch ein offline geben (s.a. Borgisierung)?
- Wann bin ich für meinen Arbeitgeber erreichbar (nicht nur als Topmanager)?
- Muss ich ständig erreichbar sein und "mal schnell auf Zuruf am Wochenende was erledigen"?
- Kann ich am Morgen kurzfristig und selbständig entscheiden: Heute komme ich gar nicht rein!
- Ermöglicht das neue Web endlich "Management by Objectives", das funktioniert und das ernst genommen wird (d.h. keine Alibivereinbarungen auf dem Papier)?
- Wird Kraftstoff wirklich in den nächsten zehn Jahren so teuer, dass überregionale Meetings nicht nur tatsächlich geplant werden sondern auch weit überwiegend online stattfinden?
- Wie lange kann es sich die Gesellschaft noch leisten, dass Angestellte 10, 20 oder mehr Prozent ihres Angestelltendaseins dafür verwenden, um zur Arbeit und wieder zurück zu fahren und flüssige Kohle zu verbrennen? Obwohl das Web den Arbeitsplatz zuhause oder im Café ermöglicht?
Die Gefahr: Der Verlust der Planungsfähigkeit
Bei aller möglichen Freiheit, die ich für den Angestellten der "Easy Economy" sehe, sehe ich doch die Gefahr, dass viele Manager das Planen und vorausschauende Handeln noch mehr verlernen, als sie das oft genug bereits taten.
Schließlich reicht zukünftig am Sonntag Abend eine Nachricht an den eigenen Mitarbeiter. Und schon sind die Zahlen und die Präsentation für die Vorstandssitzung am Montag gerettet. Warum also bereits eine Woche vorher den Mitarbeiter informieren, damit der in aller Ruhe und fundiert die Informationen zusammentragen und die Präsentation erstellen kann? Wo doch der Termin für die Sitzung und das Topic nur knappe zwei Wochen davor feststehen?
Manager sind schließlich lernfähig – auch wenn das mancher bezweifeln wird :-). Bereits heute gibt es viele Manager, die gelernt haben: Es geht doch irgendwie. Weil Mitarbeiter das mangelnde Managertum durch Engagement, Motivation und möglicherweise aus Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes wieder ausbügeln.
Präsentation zu Webciety
Zur Erläuterung von Webciety die Präsentation auf Slideshare: