Viele Menschen glauben, dass es sich bei Enterprise 2.0 lediglich um den Einsatz von Web 2.0 in Unternehmen handelt. Oder, dass Social Software die in den Unternehmen verankerte Enterprise Resource Planning (ERP) Software wie SAP ablösen solle. Für seine Anhänger oder gar Enthusiasten aber geht es oft um mehr: Enterprise 2.0 wird die Denkweisen des Taylorismus und des Fordismus ablösen.
Beide sind immer noch in den meisten Unternehmen tief verinnerlicht. Doch was viele Jahrzehnte lang aufgrund hoher Transaktions- und Kooperationskosten zu den jetzt etablierten Arbeitsweisen führte und damals (ja, da war alles noch … anders) auch richtig war – und derzeit auch noch in vielen Unternehmen richtig sein mag – das behindert heutzutage viele Unternehmen und auch ihre Mitarbeiter.
Doch wie erreicht man Menschen, denen das alles fremd ist? Wie können sich Personen 1.0 an diese faszinierende neue Welt der Arbeit, der Kollaboration und der Offenheit von Unternehmen und Mitarbeiter herantasten? Wie lernen diese Menschen loszulassen? Mit Social Software oder intensiven Konferenzen zum Thema? Wohl nicht, möglicherweise jedoch eher mit einem Medium 1.0? Wie wäre es also mit einem Buch über
Das Buch schlägt einen weiten Bogen mit verschiedenen Autoren und sehr verschiedenen Beiträgen mit unterschiedlichen Stilen. Und das ist gut so. Denn dadurch ist es abwechslungsreich, teilweise ernst und teilweise lustig. Teilweise sachlich und teilweise emotional. Das Springen zwischen verschiedenen Beiträgen fällt leicht. Je nach eigenem Interesse und momentaner Laune findet sich immer ein neues Kapitel zum Lesen.
Auch und gerade für jemanden, der vielleicht von Enterprise 2.0 gehört hat und sich herantasten will: Gemütlich, sachlich und erheitern. Die Autoren kommen aus Lehre und Wissenschaft, aber auch aus Unternehmen wie Vodafone, SAP und Nokia.
Ich habe das Buch sequentiell von Anfang bis Ende durchgelesen, aber ich hätte auch springen können. Ja, da war jede Menge Information, von der ich einen Großteil schon kannte. Aber die Bandbreite und die unterschiedlichen Beiträge der unterschiedlichen Autoren faszinierte mich. Und da war etwas, was ich bei vielen Sachbüchern vermisse: Das Lesen des Buchs hat Spaß gemacht.
Eigentlich hätte ich warten müssen, bis die allerbeste aller Ehefrauen zu Ende gelesen hätte :-). Doch in einem unbeachteten Augenblick schnappte ich mir das Buch. Jetzt liest sie weiter, und sie muss bei manchem Satz schmunzeln oder lachen:
[…] darüber hinaus ist es vor allem in großen Unternehmen eine hohe Kunst, abteilungsübergreifende Arbeit zu erreichen.
Deswegen mein Rat: Zugreifen und bloß nicht mehr loslassen. Lesen, Lernen und Spaß dabei haben. Aus Freude am Lernen.
Oder, wie Michael Koch bereits sagte:
… aber mehr sei hier nicht darüber verraten … selber lesen!